Archiv für den Monat: Oktober 2014

Absolution pur

Angelreviere bei DinTur mit Mikkelvik
Angelreviere bei DinTur mit Mikkelvik

Unsere Pläne sind nun schon sehr weit fortgeschritten. Der Zweck und der neue Bauplan des Grundstücks werden gerade auf kommunaler Ebene reguliert und die Registrierung unserer norwegischen Firma ist abgeschlossen. Auf dem Weg bis hierhin haben wir uns immer wieder mit wildfremden, bekannten und befreundeten Anglern unterhalten, um weiteres Feedback zu unserem Vorhaben zu erhalten.

Auf Tour zu DinTur

Dabei stellten wir fest, dass unser Vorhaben auf Zustimmung stößt. Dennoch benötigten wir ein Fachurteil, eine Einschätzung von jemandem, der sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzt. Wir bemühten uns um eine Begegnung mit jemandem, der sich im Marketing von norwegischen Angelreiseanlagen bestens auskennt. Unsere Wahl fiel auf einen Mitarbeiter der Vermittlungsgesellschaft DinTur. DinTur ist Norwegens größter Anbieter für Angelreisen nach Norwegen. Die Firma DinTur AS hat Ihren Hauptsitz in Verdal/Mittelnorwegen. Daneben gibt es seit 2002 ein Verkaufsbüro in Dresden und ein weiteres in Delmenhorst bei Bremen.

Wir kontaktierten den Geschäftsführer der Vertriebsgesellschaft in Dresden. Nach kurzer Vorstellung war dieser gern zu einem Gespräch mit uns bereit und nun stand das Treffen mit ihm an. Wir wollten ihm unsere Pläne vorstellen und hofften auf ein möglichst objektives Feedback von ihm.

Pünktlich und Punkt genau

Wir waren voller Vorfreude auf unserer zweistündigen Autofahrt nach Dresden und hatten uns gut auf das Treffen vorbereitet. Oliver hat noch im Vorfeld eine Kurz-Präsentation unseres Vorhabens entwickelt und alle wichtigen Eckdaten darin festgehalten.

Pünktlich um 11 Uhr kamen wir in Dresden an und fanden auf Anhieb das sympathische Büro von DinTur. Der Geschäftsführer empfing uns sehr freundlich und unkompliziert und wir nahmen, jeder mit einem frischen Latte Macchiato ausgestattet, in seinem Wintergarten Platz. Er hielt uns zuerst für mögliche Investoren und so plauderte er gleich zu Beginn los, wie er sich eine TOP-Angelanlage vorstellt. Ich konnte zum Glück meinen Stift zücken und mitschreiben:

Mein Traum vom Angel-Urlaub

  • Eine Top-Angel-Anlage muss direkt am offenen Meer liegen, sollte aber dennoch geschützt sein, z.B. durch vorgelagerte Inseln, und verschiedene Himmelrichtungen zur Ausfahrt anbieten.
  • Es müssen große Boote zur Verfügung stehen (2-3 Stück 22 Fuß- oder 26 Fuß-Boote).
  • Kurze Wege zu den Hotspots müssen sein um den Gästen ein entspanntes Angeln zu bieten.
  • Die Anlage darf nicht zu weit von einem Flughafen liegen und die Transferzeit sollte unterhalb 2 Stunden liegen.

Er erzählte uns von zwei Anlagen in Nord-Norwegen, die Investoren suchten und nannte uns dessen Vorzüge und Nachteile. Ich konnte meine Begeisterung, dass unser Projekt fast alle seiner Wunschkriterien erfüllen wird, kaum verbergen und freute mich schon wie ein „Schneekönig“ auf Olivers Präsentation…

Wir haben…

Dann endlich war es soweit – ich wäre fast geplatzt vor Spannung. Oliver startete unsere Präsentation. Erstes Schaubild war der Ausschnitt der lukrativsten Angelregion Nord-Norwegens, direkt von der DinTur-Webseite kopiert. Ein Flecken am offenen Meer, geschützt hinter Inseln liegend, war noch frei auf dieser von roten Punkten übersäten Landkarte. Zeitgleich zeigten wir unserem Gastgeber auf diesem Kartenausschnitt wo Mikkelvik liegt – der eben genannte freie Flecken. Das war der Auftakt zu einem sehr intensiven und ausführlichen Gespräch. Enthusiasmus lag in der Luft.
Der Geschäftsführer von DinTur erkannte sofort das Potential dieser Lage und meinte, dass Mikkelvik ein Top-Standort für eine Angel-Anlage mit dieser Größe wäre. „Besser kann´s nicht liegen“, so sein begeisterter Original-Ton.

Das ist ein Top-Revier

Wir eröffneten ihm, dass wir dort ein Grundstück erworben haben und er konnte es erst gar nicht glauben. „Wie wir an ein solches Grundstück rangekommen seien?“ war seine erste Frage.

Präsentation Mikkelvik Brygge mit "Mein Traum vom Angel-Urlaub"
Präsentation Mikkelvik Brygge mit „Mein Traum vom Angel-Urlaub“

Oliver führte seine Präsentation fort und unser Gastgeber war durchweg sehr interessiert, stellte viele Fragen und sinnierte über das noch unberührte Angelrevier. So erzählte er uns auch, dass die Strömung, die von Vannøya kommend durch unseren Fjord zieht, auch von Angelprofi Volker Dapoz als beste Strömungskante im Norden Norwegens bezeichnet wurde.

Während dieser Präsentation erhielten wir von ihm viele interessante Tipps und Hinweise zu den Häusern, den Booten und weiteren Ausstattungsmerkmalen. Unter anderem gab er den Hinweis, dass es zu Vermarktungszwecken besser geeignet sei, die Häuser hälftig mit Appartements und den Rest als Einzel-Häuser für bis zu zehn Personen-Gruppen nutzbar aufzuteilen. Zu den Booten und den saisonalen Buchungsanfragen gab er uns alle wichtigen Informationen zu Herstellern, Lieferzeiten, Alternativen und finanziellen Bedingungen. Auch über die mögliche Vermarktung unserer Anlage via DinTur konnte er uns alle relevanten Informationen vorzüglich darlegen. Unser präsentiertes Konzept, die Anlage anders zu gestalten als in Norwegen üblich, stieß auf großes Gefallen bei ihm.

Wellenlänge stimmt

Als wir zum Ende der Präsentationsschautafeln kamen, waren wir auf einer vollkommen parallelen Wellenlänge. Wir phantasierten gemeinsam und begeistert von der Ausgestaltung der gesamten Anlage, sowohl Interieur als auch Exterieur. Wir genossen gemeinsam auch die geballte Kompetenz, die sich in diesem Moment dem Projekt widmete. Er, immerhin seit 12 Jahren einer der Koryphäen im Markt, als Profi und wir beide als leidenschaftliche und unternehmerische Betrachter unseres eigenen Projektes.

Stil- und Farbsammlung für die Inneneinrichtung der Gästewohnungen in Mikkelvik
Stil- und Farbsammlung für die Inneneinrichtung der Gästewohnungen in Mikkelvik

Zum Abschluss sprach der gastgebende Geschäftsführer noch davon, dass er uns sehr gern drei Häuser in der Hauptsaison abnehmen würde und gab uns Tipps, wie wir mit weiteren Vermittlern verhandeln könnten. Auch wolle er uns seine neue Geschäftsführerin der norwegischen DinTur-Muttergesellschaft im November vorstellen. Sein Fazit war für uns sehr überraschend und beruhigend zugleich. Wir würden mit dieser Ausstattung und vor allem wegen dieser Lage sein neues Schmuckstück im Repertoire von DinTur. „Das ist eine Goldgrube“ fügte er abschließend hinzu.

Hurra

Auf unserer Rückreise, vier Stunden später, waren wir mehr als begeistert von unserem selbst erarbeiteten Wissen und von unseren Vorstellungen und konnten herrlich ausgelassen feiern. Von diesem Profi diese Einschätzung erhalten zu haben, das macht Mut und gibt ordentlich Motivation diesen wundervoll abenteuerlichen Weg weiter zu gehen. Danke!

zur Präsentation im PDF-Format

Traum-Häuser werden real

Nun stand fest, wie das neu erworbene Grundstück an der nordnorwegischen Atlantikküste zweckmäßig aufgeteilt wird. Unsere Entscheidung fiel anhand des von uns gebauten und detailgetreuen Modells im Maßstab 1:300. Wir informierten unseren Projektleiter Alf über unsere Entscheidung, der diese Information für die Beantragung der Bauplanänderung bei der Kommune benötigte.

Nun war nur noch unklar, ob der von uns kreierte Haustyp auch so funktionieren würde. Wir hatten eine Außenfassade gewählt, die einen großzügigen Blick aus allen Wohnzimmern auf das Wasser gewährt.

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Luftbild-Perspektive vom Modell der Anlage Mikkelvik

Dazu entwickelten Katja und ich einen Wohnungsgrundriss, der unserer Meinung nach alle Vorzüge moderner Ferienwohnungen vereinte. Jetzt brauchten wir nur noch einen Hausbau-Unternehmer, der unsere Ideen in die Realität umwandeln konnte. Wir suchten vorrangig in Estland, im europäischen Osten, da die dort hergestellten Holzbauten auf Europas Baustellen zu den Professionellsten gehören, nicht zuletzt was das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft.

Katja fand nach intensiver Suche im Internet dann einige vielversprechende Unternehmen. Die meisten äußerten sich auch darüber, dass sie über ausreichend Erfahrung auf dem skandinavischen Markt verfügen. Zwei Unternehmen blieben nach unserer gewissenhaften Vorauswahl übrig. Das erste Unternehmen, welches wir unter die Lupe nehmen wollten, lud uns nach Schweden ein. Dort könnten wir deren neueste Bauprojekte ansehen und anfassen, erfuhren wir als „Lockmittel“. Wir waren interessiert und planten unversehens unsere Kurzreise nach Åre in der Nähe von Østersund, im mittleren Westen von Schweden. Das ist wohl DER angesagte Luxus-Ski-Ort für die Skandinavier, brachte unsere Vorrecherche zu Tage.

Die 29h Reise

Gerade kommen wir zurück von dieser Kurzreise. Nach angenehmer Anreise, mit SAS-Zwischenstopp im verregneten Stockholm und knallrotem A-Klasse-Service von Sixt am Flughafen in Østersund, trafen wir uns mit Raiko. Das ist der Inhaber der estnischen Hausbau-Firma. Als Treffpunkt wählten wir die Lobby des nobel vermarkteten Copperhill Hotels auf dem am höchsten bebauten Punkt von Åre. Auf den ersten Blick fiel uns Raiko gar nicht auf. Er saß genau gegenüber der Eingangstür. Doch als wir an der Rezeption sehr freundlich bedient waren, riefen wir ihn via Mobiltelefon an und trafen somit einen sehr zurückhaltenden und überaus freundlichen Mann unseres Alters. Er sprach gut Englisch und wirkte sehr seriös und aufgeräumt.

Das Treffen lief toll. Raiko fuhr mit uns zuerst zu einer Baustelle in der Nähe des Hotels. Es war einer der Haustypen vom aktuellen Inhalt seiner Webseite, der gerade in Åre entstand. Eine Rahmenkonstruktion aus Vollholzstämmen aus estnischer Pinie. Die Wände bestanden zu Großteilen aus vorgefertigten Elementen, die im Heimatwerk in teils liebevoller Handarbeit hergestellt wurden. Die Baustelle roch herrlich nach frischem Holz von guter Qualität. Die Materialien seien alle unbehandelt, was die chemischen Aufbereitungsmittel anbelangt, sagte uns Raiko. Das bedeutet, dass diese verarbeiteten Hölzer ausreichend Reifezeit genießen konnten, bevor sie in die Verarbeitung gelangten. Wir kletterten gemeinsam im und ums Haus herum und schauten uns alles ganz genau an. Tolle Verarbeitung und schon in dem Rohbau merkte man das angenehme Klima, dass in Holzhäusern so typisch ist.

Typischer Hausbau des estnischen Holzhaus-Bauunternehmens
Typischer Hausbau des estnischen Holzhaus-Bauunternehmens

Als nächsten fuhr Raiko mit uns zu einem vor zwei Jahren durch sein Unternehmen fertiggestelltes Haus. Vorbei an vielen Häusern die auch aus seinem Unternehmen stammten, fuhren wir gerade wieder den Berg zu unserem Hotel hoch. Wir hielten an einem Dreigeschosser in Vollholzbauweise. Raiko hatte im Vorfeld des Meetings die Schlüssel besorgt und präsentierte uns hier stolz das gesamte Interieur einer seiner ehemaligen Baustellen. Auch hier roch es noch immer angenehm nach dem frisch geschlagenen Holz. Das Haus war sehr stilvoll eingerichtet und ähnelte auch im Grundriss unseren Vorstellungen. Die Qualität der Bauweise erwies sich ebenfalls als höherwertig. Die bei Vollholzbauweise über drei Etagen üblichen Versetzungen waren ersichtlich einkalkuliert. Beeindruckend waren auch die Effekte, die sich durch die massive Bauart ergaben. Balken von knapp einem halben Meter Durchmesser zierten mächtig gewaltig die Decken der oberen Etage. Große Fensterfronten erlaubten uns einen weiten Blick auf das traumhaft herbstliche Abendsonnen-Panorama der År`schen Berg-Tal-Fluss-Formation. Wir waren begeistert und voller Vorfreude auf die Pläne für unsere Häuser, die Raiko uns mitbringen wollte.

Unser Treffpunkt - die Hotellobby des Copperhill Mountain Hotel
Unser Treffpunkt – die Hotellobby des Copperhill Mountain Hotel

Zurück in der Hotellobby kamen, fast gleichzeitig zur spendierten Abendbrot-Platte, die ersten Entwürfe auf den Tisch. Im Hintergrund knisterte wohlig der Kamin. Wir hatten Raiko vorab unsere Vorstellungen und unsere Grundrisse übermittelt. Er hatte daraus eine komplette 3D-Konstruktion gefertigt und präsentierte uns nun „unser Haus“ als statisch und architektonisch überarbeitete Variante seines Baukastensystems. Das Haus wirkte auf den ersten Blick angenehm vertraut. Auch die Grundrisse funktionieren in dieser Variante perfekt. Sein Treppenanbau für den Zugang zur zweiten Etage war eine gelungene Ergänzung. Ein wenig unklar war noch die Fenstergestaltung. Raiko hatte in den Schlafzimmern vorerst bodenhohe Fenster geplant.

Alle Entwürfe der Traum-Häuser entsprachen unseren Vorstellungen
Alle Entwürfe der Traum-Häuser entsprachen unseren Vorstellungen

Wir entschieden uns aber spontan für normale Fensterhöhen an den Seitenwänden. Wir waren nicht der Meinung, dass in den Schlafzimmern unserer Gäste die Fenster bis zur Erde gewünscht seien. So saßen wir noch eine ganze Weile vor dem Kamin und gingen alle möglichen Varianten durch, plauderten über unser Projekt und über seine Unternehmensstruktur und das Vorgehen bei einem gemeinsamen Bau. Alle unsere Fragen konnten wir in diesem sehr angenehmen Gespräch klären. Wieder einmal stellten wir fest, dass es gut ist, mehr als eine Fremdsprache zu beherrschen.

200% teurer

Das anschließend präsentierte Preisangebot liegt dann bei knapp 200% unserer bisherigen Budgetplanung. Das verursachte zwar ein „Schlucken“ bei uns, aber nach reiflicher Überlegung wurde uns bewusst, dass es Erstens besser sei etwas mehr Geld auszugeben für gehobene Qualität. Diese Häuser werden noch in 50 Jahren den rauen Bedingungen im hohen Norden standhalten. Zweitens verstanden wir seinen ersten Angebotspreis auch noch nicht als Endsumme. Dazu bedarf es noch einiger Verhandlungsangebote von beiden Seiten. Immerhin geht es bei diesem Projekt um ein Prestigeobjekt für sein und unser Unternehmen. Wir verabschiedeten uns gegen 21 Uhr mit zufriedenen Worten und gingen in unser Zimmer.

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Ein Sprung über die gesamte Breite des Fensters vermieste uns den Ausblick

 

Außen hui…und innen…

Die Zimmereinrichtung war urig und modern zugleich. Das Copperhill hat im Gesamten einen sehr ambitionierten Eindruck gemacht. Das Personal war sehr freundlich und die Investition in das Hotel sichtbar hochwertig. Leider wirkte es ein wenig nachlässig gesäubert in unserem Zimmer und auch das Panoramafenster hinten raus hatte einen Sprung über die ganze Breite. Das Essen, sowohl zum Abendbrot wie auch zum Frühstück, war üppig aber leider ein wenig lieblos zusammengestellt. Das kennen wir selbst aus Wernigerode besser. Aber die freundliche Stimmung der überwiegend jungen Servicekräfte riss alles wieder raus. Wir zappten noch ein wenig durch die schwedischen Kanäle und schliefen dann früh ein.

Am nächsten Morgen trafen wir Raiko noch einmal am Flughafen. Wir hatten denselben Flug zurück nach Stockholm gebucht. So kam es, dass wir zum gemeinsamen Frühstücks-Kaffee auch noch ein wenig ins Plaudern kamen. Hier lernten wir ihn auch ein wenig von seiner ebenfalls soliden privaten Seite kennen.

Raiko und Oliver beim Abschied nehmen in Stockholm
Raiko und Oliver beim Abschied nehmen in Stockholm

In Stockholm schüttelten wir zum Abschied und in der Hoffnung auf eine gute künftige Partnerschaft die Hände. Wir denken, dass wir neben unserem Haustyp nun auch das passende Unternehmen gewählt haben, welches unsere Häuser wunschgerecht umsetzen kann.

Modellbau Mikkelvik 1:300

Vor ein paar Tagen haben wir den Vorschlag für den Regulierungsplan von unserem norwegischen Projektleiter Alf erhalten. Wir sollten kurzfristig entscheiden, ob uns die Plätze, an denen er Flächen für den Häuserbau, für die Stege, Straßen und Wege geplant hatte, so gefielen. Oliver und ich schauten uns gebannt die Skizze an… Auf den ersten Blick sah alles gut aus. Beim näheren Hinsehen, kam es uns dann doch wieder „zu glatt“ vor.

Regulierung Bauplan von Mikkelvik
Regulierung Bauplan von Mikkelvik

Was also tun, damit wir uns das Grundstück – mit allem drauf – besser vorstellen können?

Zuerst überlegten wir, ob wir eine professionelle 3D-Ansicht vom Grundstück erstellen lassen sollten. Das wäre teuer und langwierig. Zeit haben wir aber nicht. Dann haben wir ein wenig im Internet recherchiert, bis Oliver auf die Idee kam, selbst ein Modell zu bauen.

Wir basteln!?

Basteln gehört wirklich nicht zu meinen Lieblings-Freizeitbeschäftigungen. Oliver musste auch seine volle Überzeugungskunst anwenden, damit ich endlich diese Notwendigkeit einsah. Aber dann ging´s frisch ans Werk. Zuerst fuhren wir in einen Hobbybedarfs-Laden, um uns Pappen zu kaufen – wir wollten nämlich unser Modell aus Pappen anfertigen. Oli kaufte Pappen, Kleber, Moos-Attrappen und Buschwerk á Miniatur und ich scharwenzelte ein wenig durchs Geschäft. Was es da nicht alles gibt…

Vollgepackt mit unseren Utensilien kamen wir zu Hause an und waren so gespannt, dass wir gleich anfingen zu werkeln. Ich verstand zwar immer noch nicht so genau, wie Oliver aus diesen Pappen unser Grundstück bauen wollte, als er dann aber begann die Höhenlinien auf die Pappen zu zeichnen und sie anschließend auszuschneiden, da wurde mir langsam klar, wie das gehen soll. In den nächsten Stunden schnitt Oliver Pappstreifen an Pappstreifen aus und ich bastelte kleine Stege aus Karton und Zahnstochern, die ich mit Leim auf die Pappen klebte. Als nächstes schnitt ich kleine Schablonen aus, die wir dann zu unseren Häusern verwandeln wollten.

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Katja beim Modellbau Mikkelvik 1:300
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Oliver beim Pappen zusammenkleben

In relativ kurzer Zeit ist nun unser Modellbau vom Grundstück fertig geworden. Oliver klebte einfach die Pappstreifen wieder aufeinander und so verwandelte sich alles in unser Grundstück in 3D. Toll sieht das aus! Nachdem nun gerade die Stufen mit Leim verklebt wurden, wird es, wenn alles getrocknet ist, noch so geschliffen, dass nachher keine Stufen mehr zu erkennen sind.

Höhenlinien-Modell aus Pappe - ungeschliffen
Höhenlinien-Modell aus Pappe – weiß grundiert

Gerade ist Oliver fertig mit dem Schleifen und die Stufen sind nun nicht mehr so deutlich zu sehen. Jetzt wird unser Modell erst einmal grundiert. Oliver wählt Anthrazit aus…

Zweite Grundierung des Modells in Anthrazit
Zweite Grundierung des Modells in Anthrazit

Warten… Warten… Warten…

Während dessen male ich schon mal die fertig konstruierten Häuser und Schuppen an. Wir entschieden uns für Häuser in Naturholz und die Schuppen sollten typisch nordisch in Schwedenrot gestrichen sein. Der Modellbau nah seinen Lauf.

Die Straßen sind jetzt frisch geschottert
Die Straßen sind jetzt frisch geschottert

Jetzt ist endlich die Farbe getrocknet und wir können beginnen die Straße einzuzeichnen und mit Schotter aufzufüllen. Das geht ganz einfach beim Modellbau: Leim aufstreichen, Schotter draufstreuen, glatt machen, warten und abschütteln was zu viel ist. Weiter geht es mit einer Streuwiese, bei der sich die Grashalme selbst aufstellen, wenn Sie mit dem Leim in Verbindung kommen…faszinierend.

Noch ziemlich wild in Mikkelvik
Noch ziemlich wild in Mikkelvik

Nach der Wiese kommen dann die Steine ins Spiel, die im Modell so Original getreu wie möglich auf dem Grundstück verteilt werden. Danach werden noch kleine Wege angelegt und ich bastele mal wieder mit meinem Lieblingsbastelmaterial: Zahnstocher. Ich bastele den Schwimmsteg, die Gangway und beklebe die Grillhütten mit den Holz-Stochern. Was für eine beruhigende Tätigkeit – so kann man schon mal seinen Samstag verbringen. Oliver baut noch kleine Zäune, klebt die Bäume, Büsche und Laternen auf und schon ist es geschafft. Mikkelvik in Miniaturausführung liegt vor uns. Was für ein schönes Bild, ich kann mich gar nicht satt sehen…

Ostseite und Ausblick der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Ostseite und Ausblick der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Südseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Südseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Westsüdwestseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Westsüdwestseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Westseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Westseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Westnordwestseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Westnordwestseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Nordwestseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Nordwestseite der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Nordseite und Ausblick der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen
Nordseite und Ausblick der Angelanlage in Mikkelvik, Norwegen

Mein Fazit:

Irgendwie ist basteln (Modellbau) doch schön – vor allem, wenn man dann das Ergebnis sieht. Dann ist man „stolz wie Oskar“. Jetzt können wir unserem Projektleiter beruhigt eine Freigabe erteilen. Denn jetzt wissen wir, dass die Angelanlage so funktioniert wie sie geplant wurde.

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Fertiges Modell (Maßstab 1:300) der Anlage in Mikkelvik