Archiv für den Monat: September 2015

Hoch und runter

Vor dem Kystenshus kurz vor dem Termin bei Innovasjon Norge
Vor dem Kystenshus kurz vor dem Termin bei Innovasjon Norge

Kaum waren wir nach unserem letzten Aufenthalt in Tromsø wieder im Berliner Zuhause eingetroffen, da erhielten wir schon die positive Nachricht von unserer Ansprechpartnerin bei der Fördergesellschaft. Sie hatte sich mit unserem Bankberater zusammengesetzt und unser Projekt befürwortet. Sie bat uns aber auch um einen weiterführenden Termin, der zeitlich möglichst nahe liegen sollte. So buchten wir eine Woche nach Rückkehr den nächsten Flug nach Norden.

Schwedische Höflichkeit

Alle Teilnehmer waren einberufen, darunter auch unser Bankberater und unser Projektleiter, um sich am Freitagmorgen im Büro der Norwegischen Fördergesellschaft zu treffen. Wir flogen schon Donnerstag, um den frühen Termin am Folgetag auch bequem zu schaffen. Mit der Schwedischen Fluggesellschaft ging es hoch nach Oslo und dann weiter nach Tromsø. Bei denen ist nicht nur Kaffee oder Tee inklusive sondern auch ein Lächeln und nette Worte einer deutschsprachigen Stewardess. Wir fühlten uns auf dem Hinflug sehr wohl. Unsere Unterkunft bekamen wir wieder über unseren Vermieterfreund Tage. Er selbst befand sich in Ferien und so hat er diesmal seine Tochter geschickt, um die Bezahlung und die Schlüsselübergabe abzuwickeln. Sie war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.

Missverständnisse

Der frühe Freitagmorgen begann mit einem Frühstück im Appartement und einem gemütlichen Spaziergang durch Tromsø´s City ins Kystenshus. Vor dem Büro trafen wir schon unseren Projektleiter Alf und fuhren gemeinsam in die fünfte Etage. Dort angekommen begrüßten uns unsere Ansprechpartnerin Ann Kristin und ihr Kollege, der, wie sich später herausstellte, der Handlungsbevollmächtigte Finanzchef ist. Kurz darauf kam auch Vidar, unser Bank- und Finanzierungsberater. Im Gespräch stellte Alf noch einmal das ganze Baugeschehen und den derzeitigen Stand vor. Sehr ausführlich beschrieb er jedes Detail. Er erwähnte besonders gern und oft, wie wichtig es uns ist, dass wir auch norwegische Unternehmen in dem Bauvorhaben involviert haben. Ich löste ihn dann ab. In wackeligem Norwegisch erklärte und verteidigte ich unser Zahlenwerk, dass in seiner Ausführlichkeit ein halbes Jahr Ausarbeitungszeit gebraucht hatte.

Blick von der Ost-Brücke auf den Ostteil der Stadt
Blick von der Ost-Brücke auf den Ostteil der Stadt

Dann waren unsere Gegenüber an der Reihe und erzählten uns teils ausschweifend, dass wir weiteres Eigenkapital benötigen, um die gewünschte Finanzierung abschließen zu können. Nach einigem hin und her und kurzer Debatte konnten wir das im Detail steckende Missverständnis jedoch aufklären. Unsere Gesprächspartner aus den Finanzabteilungen hatten unseren Finanzierungsplan irrtümlich falsch interpretiert. Sehr erleichtert und mit einem breiten Lächeln im Gesicht versicherten uns beide, dass in Kürze die Verträge unterschriftsreif vorliegen würden.

Status Quo

Nach dem Termin ist vor dem Termin. Kaum waren wir bei der Fördergesellschaft raus, schon ging es weiter mit Alf in seinem Büro. Dort unterschrieben wir fällige Vereinbarungen und Aufträge für die kommenden Wochen, worin es um die Baufortschritte ging. Alf machte ausführlich und deutlich seinen Stand der Bauabwicklung klar. Wir stehen gut da, war unser gemeinsames Fazit zum Schluss dieses Treffens. Abschließend gab er uns wieder jede Menge Hausaufgaben mit und wir verblieben voller Tatendrang jeder für sich. Diesmal wollten wir Tromsø noch ein wenig entdecken und so wählten wir anstatt eines Taxis den Fußweg zurück zu unserer Unterkunft in Tromsø´s südlichstem Neubauviertel. Wir spazierten vorbei an der Seilbahn, die hoch zum Fjellheisen führt. Dieser ist der höchste begehbare Platz in der Stadt und bietet ein fantastisches Panorama auf Selbige, wenn nicht gerade, wie an diesem Tag, die Wolken tief hingen.

Die Tromsdalen Kirke - auch Eismeerkathedrale genannt
Die Tromsdalen Kirke – auch Eismeerkathedrale genannt

Dann nahmen wir ein paar Fotos vom Wahrzeichen, der Tromsdalen Kirke, die unter Touristen auch als Eismeerkathedrale bekannt ist. Die Überquerung der großen östlichen Brücke, denn Tromsø ist eine Insel wie Paris, dauert eine knappe halbe Stunde. Dabei kann man wunderbar auf die Hafenviertel blicken und über das Zentrum hinweg gut die Struktur der Stadt erkennen.

Fisch ist Tischfrisch

Im Appartement angekommen gab es ein weiteres Abendmahl mit frischem Fisch aus der Region. Und frisch heißt hier fangfrisch. Den Abend zuvor gab es Köhlerfilet und an diesem Abend einen Mix aus frischem Lachs und frischem Schellfisch. Wir schmausten und sahen uns noch das Länderspiel Deutschland gegen Polen live im norwegischen Fernsehen an. Am nächsten Morgen versuchten wir mittels SMS-Service ein Taxi zu rufen. Nach einer viertel Stunde Wartezeit gingen wir in Richtung Flybuss-Haltestelle. Doch erst als wir den Bus vorbeifahren sahen, wussten wir, dass wir an der falschen Stelle gewartet hatten. Das war im Internet anders beschrieben gewesen. Nun schnellen Schrittes in die Innenstadt, alles halb so weit in Tromsø, hurtig ein Taxi genommen und pünktlich zum nächsten „Auf und ab“ am Flughafen angekommen.

Wie immer berichteten wir frisch aus dem Rück-Flieger… mehr Infos hier >>